đ„Good Practice: KI als Co-Creator â KI-generierte Bilder im Diskurs um KunstverstĂ€ndnis reflektieren
Kurzbeschreibung:
Das Seminar vermittelt den kritischen und kreativen Umgang mit KI-Technologien in der digitalen Kunstgeschichte und Provenienzforschung. Studierende experimentieren mit Bildgeneratoren wie Stable Diffusion oder DALL·E, analysieren Stil, Verzerrung und Datengrundlagen und reflektieren Àsthetische wie ethische Fragen. Ziel ist es, technisches VerstÀndnis, Medienkritik und kreative Gestaltungskompetenz zu verbinden und KI als kulturelles sowie analytisches Werkzeug in kunsthistorische Fragestellungen einzubetten.
FakultÀten/Fachbereiche
Philosophische FakultÀt und Fachbereich Theologie
Lehrstuhl
Department Digital Humanities and Social Studies (DHSS)
Förderung durch
KIKomp
Lehrveranstaltungen
- Seminar
Zielgruppe
- Master
Didaktische AktivitÀten
- aktivieren/motivieren
- betreuen/kommunizieren
- vermitteln/prÀsentieren
Digitale Tools
- KI
Projektverantwortliche
Dr. Sabine Lang
Schlagworte
KI
Ausgangssituation
Das Seminar ist im Bereich der digitalen Kunstgeschichte und Provenienzforschung angesiedelt und nutzt KI-Technologien, vor allem Bildgeneratoren, als zentrales Lernmedium. Studierende experimentieren mit Tools wie Stable Diffusion oder DALL·E, um kĂŒnstlerische Stile nachzubilden und eigene digitale Kunstwerke zu erstellen. Dabei reflektieren sie kritisch, wie KI Kunst versteht, welche Verzerrungen und Stereotype sichtbar werden und wie Trainingsdaten kulturelle Perspektiven prĂ€gen. ErgĂ€nzend lernen sie KI-gestĂŒtzte Verfahren der Handschriftenerkennung kennen. Ziel ist es, technologische Funktionsweisen mit kunsthistorischem Denken zu verbinden und eine reflektierte, kreative Haltung im Umgang mit KI zu fördern. Das Seminar bietet so einen praxisnahen Zugang zu aktuellen Entwicklungen der digitalen Kunst- und Datenforschung.
Ziele
Das Seminar verfolgt das Ziel, Studierende zu einem kritischen, reflektierten und kreativen Umgang mit KI-Technologien zu befĂ€higen. Sie sollen verstehen, wie generative Systeme wie Bildgeneratoren funktionieren, auf welchen Datengrundlagen sie beruhen und welche Ă€sthetischen, ethischen und gesellschaftlichen Implikationen daraus entstehen. Durch das eigene Experimentieren mit KI entwickeln die Studierenden Urteilskompetenz, SensibilitĂ€t fĂŒr Verzerrungen und Bewusstsein fĂŒr digitale Bildpraktiken. Gleichzeitig erwerben sie anwendungsorientierte FĂ€higkeiten, die sie auf den zukĂŒnftigen Arbeitsmarkt in Kunst-, Kultur- und Forschungsbereichen vorbereiten. Zentrales Lernziel ist die Förderung von KritikfĂ€higkeit, Medienkompetenz und kreativem Denken im Spannungsfeld von Technologie, Kunst und Verantwortung.
Konzepte, Umsetzung, Methoden
Das Seminar kombiniert theoretische EinfĂŒhrung, experimentelles Arbeiten und kritische Reflexion. Zu Beginn erarbeiten die Studierenden gemeinsam die technischen und ethischen Grundlagen generativer KI, einschlieĂlich Trainingsdaten, Funktionsweise und Lizenzfragen. AnschlieĂend wenden sie Tools wie Stable Diffusion oder DALL·E praktisch an, um eigene Bildideen umzusetzen und zu analysieren, wie Stil, Kontext und Sprache den Output beeinflussen. Die Dozentin ĂŒbernimmt dabei eine moderierende Rolle, gibt Impulse und schafft Raum fĂŒr gemeinsames Lernen. Reflexionsphasen, Gruppenarbeiten und Diskussionen fördern die Auseinandersetzung mit Verzerrungen, Urheberrecht und ReprĂ€sentation. Der Lernprozess wird durch Peer-Feedback und Vergleich analoger und digitaler Kunstwerke vertieft, um Wahrnehmung, Interpretation und kreative Urteilsbildung zu schĂ€rfen.
Zentrale Umsetzungen:
- EinfĂŒhrung in technische und ethische Grundlagen generativer KI
- Praktische Arbeit mit Bildgeneratoren zur Analyse kĂŒnstlerischer Stile
- EigenstĂ€ndiges Experimentieren mit Prompts und Reflexion ĂŒber Ergebnisse
- Vergleich von analoger und digitaler Kunstproduktion
- Diskussion zu Bias, Urheberrecht und ReprÀsentation
- Moderierende, impulsgebende Rolle der Lehrperson statt Bewertung
- Förderung von KritikfÀhigkeit, KreativitÀt und Medienkompetenz
Erfahrungen
- Studierende reagieren anfangs zurĂŒckhaltend, entwickeln jedoch zunehmend Freude am kreativen Experimentieren mit KI.
- Das freie Arbeiten mit Bildgeneratoren fördert KreativitÀt und Eigeninitiative, erfordert aber auch Zeit und technisches VerstÀndnis.
- Die QualitĂ€t der Ergebnisse hĂ€ngt stark von der PrĂ€zision der Prompts ab; kleine FormulierungsĂ€nderungen fĂŒhren zu deutlich anderen Bildausgaben.
- Frustration entsteht hÀufig bei komplexen rÀumlichen Beschreibungen oder mehrdeutigen Begriffen, was den Wert sprachlicher Genauigkeit verdeutlicht.
- Durch gemeinsames Arbeiten in Gruppen entsteht ein reger Austausch ĂŒber Ă€sthetische und ethische Fragen sowie eine stĂ€rkere Lernmotivation.
- Die Reflexion ĂŒber Verzerrungen, Geschlechterrollen und kulturelle Bias in KI-generierten Bildern erweitert das kunsthistorische VerstĂ€ndnis.
- Insgesamt zeigt sich, dass experimentelles Lernen mit KI nicht nur technisches, sondern vor allem kritisches und medienanalytisches Denken fördert.
Erfolgskriterien
- Studierende verstehen die Funktionsweise und Grenzen generativer KI und können deren Ergebnisse kritisch bewerten.
- EigenstÀndig erstellte KI-Bilder werden reflektiert, dokumentiert und im Kontext digitaler Kunstpraxis eingeordnet.
- Lernfortschritte zeigen sich in der FÀhigkeit, Àsthetische, ethische und gesellschaftliche Dimensionen von KI-Kunst zu analysieren.
- Diskussionen und Peer-Feedback belegen ein wachsendes Bewusstsein fĂŒr Bias, ReprĂ€sentation und Verantwortung im Umgang mit Technologie.
- Erfolg wird nicht an technischen Ergebnissen, sondern an der Tiefe der Reflexion und der argumentativen BegrĂŒndung gemessen.
- Studierende zeigen, dass sie kreative, analytische und medienkritische Kompetenzen in die kunsthistorische Arbeit ĂŒbertragen können.
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