đŸŽ„Good Practice: Flipped Classroom – Proseminar mit Miro und Lernmodulen aktivieren

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Kurzbeschreibung:

Es wurde ein Flipped Classroom Konzept fĂŒr das Proseminar „Altes Testament“ entwickelt. Durch den Einsatz von Miro als Online-Whiteboard wird der kollektive Lernprozess erweitert, wĂ€hrend ILIAS Lernmodule die Vermittlung der Lerninhalte unterstĂŒtzen. Die Erfahrungen zeigen eine effiziente Vorbereitung der PrĂ€senzeinheiten und eine Steigerung des Lernerfolgs.

FakultÀten/Fachbereiche

Philosophische FakultÀt und Fachbereich Theologie

Lehrstuhl

PD Dr. Sarah Schulz, Lehrstuhl fĂŒr Altes Testament

Lehrveranstaltungen
  • Seminar
Zielgruppe
  • Studieneingangsphase
Didaktische AktivitÀten
  • aktivieren/motivieren
  • vermitteln/prĂ€sentieren
Digitale Tools
  • Etherpad
  • Forum
  • Lernmodul
  • Mediacast
Projektverantwortliche

PD Dr. Sarah Schulz, Lehrstuhl fĂŒr Altes Testament

Schlagworte

Blended Learning

Flipped Classroom

Ausgangssituation

Das Proseminar dient der Vermittlung von Methodenkompetenz und legt somit die Basis fĂŒr das weitere Studium des Alten Testaments. Die Teilnahme an der Lehrveranstaltung ist im Grundstudium fĂŒr Studierende mit den Berufszielen „Lehramt“ und „Pfarramt“ verpflichtend. Die PrĂŒfungsleistung besteht aus einer eigenstĂ€ndigen Exegese eines alttestamentlichen Textes in Form einer Proseminararbeit. Alternativ können in einigen StudiengĂ€ngen unbenotete Leistungsnachweise (z.B. Portfolio) erbracht werden. Die Aneignung der verschiedenen Perspektiven der „historisch-kritischen Methode“ und das Verfassen exegetischer Texte stellen erfahrungsgemĂ€ĂŸ eine große Herausforderung dar, da den Studierenden praktische Exegeseerfahrung und kritisches Urteilsvermögen fehlen. Die Lehrveranstaltung wurde traditionell als PrĂ€senzveranstaltung durchgefĂŒhrt. In den digitalen Semestern wurden bereits Elemente des Flipped Classroom (ILIAS-Lernmodule, Etherpad, Wikis) verwendet und es wurde festgestellt, dass die Flexibilisierung der Lehre und die StĂ€rkung praxisorientierter Elemente den Lernerfolg der Studierenden signifikant steigern.

Bei dem Proseminar AT handelt es sich um eine Pflichtveranstaltung, wodurch viele Studierende erreicht werden können. Das Flipped Classroom Konzept bietet die Möglichkeit einer regelmĂ€ĂŸigen Anwendung, sodass es jedes Semester eingesetzt werden kann. Zudem behebt das Konzept strukturelle Probleme, die in der bisherigen Lehrveranstaltung aufgetreten sind.

Ziele

Das entwickelte Flipped Classroom Konzept reagiert auf spezifische Schwierigkeiten in der Lehrveranstaltung des Proseminars AT (Studieneingangsphase). Es fördert eigenverantwortliches und selbstgesteuertes Lernen sowie den Forschungs- und Praxisbezug. Das Konzept basiert auf vier SĂ€ulen: Flexibilisierung des Lernprozesses, hoher Praxisanteil, kollaborative Lernmethoden und kontinuierliche UnterstĂŒtzung der Studierenden. Ziel ist es, Teilnehmer:innen zur eigenstĂ€ndigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit biblischen Texten anzuregen und sie auf das Verfassen von Seminararbeiten vorzubereiten. Durch diese AnsĂ€tze sollen Bereitschaft und FĂ€higkeit zur eigenstĂ€ndigen wissenschaftlichen Arbeit gestĂ€rkt werden.

Konzepte, Umsetzung, Methoden

Der Einsatz von Miro, einem Online-Whiteboard, verlĂ€ngert den kollektiven Lernprozess ĂŒber die PrĂ€senzeinheiten hinaus. Miro wird fĂŒr die kollaborative Vorbereitung und Nachbereitung der PrĂ€senzeinheiten genutzt. Die Vermittlung der Lerninhalte erfolgt grĂ¶ĂŸtenteils ĂŒber ILIAS Lernmodule, um genĂŒgend Zeit fĂŒr Diskussionen und Anwendung in den PrĂ€senzphasen zu ermöglichen. Die Organisation erfolgt ĂŒber einen Studon-Kurs.

Die PrĂ€senzeinheiten dienen der interaktiv-dialogischen Vertiefung und Reflexion der Lerninhalte. Diskussionen und Bearbeitung finden im Plenum oder in Kleingruppen statt und können mithilfe der „shared boards“ in Miro fortgesetzt werden.

Die asynchrone Vermittlung des Stoffes erfolgt ĂŒber wöchentliche ILIAS-Lernmodule mit Glossar und Quizzes. Jedes Modul beinhaltet Übungen und optional auch zusĂ€tzliche Aufgaben. Videopodcasts und DIY-Videos unterstĂŒtzen die Anwendung der Lerninhalte. Die Kommunikation wĂ€hrend der Selbstlernphasen erfolgt ĂŒber ein Forum.

FĂŒr die Vor- und Nachbereitung der PrĂ€senzeinheiten wird das Online-Whiteboard Miro genutzt. Miro ermöglicht eine intensive Textarbeit und bietet verschiedene Kommentarmöglichkeiten. Es ist flexibler und ĂŒbersichtlicher als andere Tools wie Etherpad und Wikis. Es ermöglicht auch die VerknĂŒpfung von „private boards“ und „shared boards“ sowie verschiedene Exportoptionen.

Die HilfskrĂ€fte unterstĂŒtzen bei der Erstellung und Betreuung der Miro Boards sowie bei der Erstellung von DIY-Videos. Des Weiteren leisten sie UnterstĂŒtzung bei der Erstellung der Lernmodule, wie beispielsweise dem Glossar und den Quizzes, sowie bei Korrekturen und Optimierungen.

Zentrale Serviceangebote und genutzte UnterstĂŒtzung

  • Didaktische Beratung
  • Finanzmittel fĂŒr HilfskrĂ€fte
  • Konzeptionelle Beratung
  • Technische Beratung

Erfahrungen

Das Lehrkonzept ermöglichte eine stĂ€rkere Integration der Dozierenden in den kollektiven Lernprozess. Durch den Einsatz des Konzepts konnten die PrĂ€senzeinheiten effizient vorbereitet werden, da der Lernstand der Gruppe im Voraus bekannt war und mögliche Probleme und Schwierigkeiten antizipiert werden konnten. Die Studierenden haben außerdem das Feedback gegeben, dass das kollaborative Arbeiten die eigene Motivation erhöht hat. Der Lernprozess ĂŒber Miro ist sehr transparent, so dass auch Studierende, die in einzelnen Sitzungen unvorbereitet waren gewinnbringend teilnehmen konnten.
Der Aufwand, der fĂŒr die Umsetzung erforderlich war, steht in einem ausgewogenen VerhĂ€ltnis zu den erzielten Effekten. Das Konzept kann langfristig eingesetzt werden und zeigt daher eine nachhaltige Wirkung.

Förderzeitraum

NewNormal | INKULT Wintersemester 2022/23

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