đ„Good Practice: KI als Co-Creator â ReflexionsfĂ€higkeit in der Wissenschaftskommunikation stĂ€rken
 
Kurzbeschreibung
Dr. Anna Schneider vom FAU Kompetenzzentrum fĂŒr interdisziplinĂ€re Wissenschaftsreflexion (ZIWIS) nutzt KI-Tools gezielt in der Lehrvorbereitung und in der Lehre, um Studierende fĂŒr den reflektierten Umgang mit kĂŒnstlicher Intelligenz zu sensibilisieren. Dabei steht der praktische Umgang im Mittelpunkt: Studierende erstellen wissenschaftskommunikative BeitrĂ€ge und reflektieren anschlieĂend den Entstehungsprozess. Dr. Schneider zeigt, wie sich KI sinnvoll in Lehrprozesse integrieren lĂ€sst, ohne die kritische Distanz zu verlieren. So wird KI nicht als Konkurrenz, sondern als gemeinsame Lernpartnerin begriffen.
FakultÀten/Fachbereiche
FAU Kompetenzzentrum fĂŒr interdisziplinĂ€re Wissenschaftsreflexion (ZIWIS)
Förderung durch
KIKomp
Lehrveranstaltungen
- Seminar
Zielgruppe
- Bachelor
- Master
- Staatsexamen
Didaktische AktivitÀten
- aktivieren/motivieren
- betreuen/kommunizieren
- vermitteln/prÀsentieren
Digitale Tools
- KI
Projektverantwortliche
Dr. Anna Schneider
Schlagworte
KI
Ausgangssituation
Ein GroĂteil der Studierenden nutzt bereits KI-Tools im Studienalltag, hĂ€ufig ohne deren Funktionsweise oder Grenzen genau zu kennen. Der Gebrauch von KI bleibt also hĂ€ufig unreflektiert. Dies fĂŒhrt zum Anlass, den Umgang mit KI aktiv in ihre Lehrveranstaltungen einzubinden. Ziel ist es, die Studierenden darin zu unterstĂŒtzen, ihre eigene Haltung zur KI zu entwickeln und einen reflektierten Umgang in ihren jeweiligen Fachkontexten zu finden. Die Lehrveranstaltungen sollen so nicht nur Wissen vermitteln, sondern den kritischen Blick auf digitale Werkzeuge schĂ€rfen. In den SchlĂŒsselqualifikationskursen kann sie das Thema freier aufgreifen und mit den Studierenden offen ĂŒber Chancen und Risiken diskutieren, ohne strenge PrĂŒfungsgrenzen setzen zu mĂŒssen.
Ziele
In allen KI-zentrierten Lehrveranstaltungen wird das Ziel verfolgt, den transparenten und verantwortungsbewussten Umgang mit KI als zentrale Kompetenz im Studium zu verankern. Die Dozentin möchte Studierende befĂ€higen, die Funktionsweise von KI-Tools zu verstehen und diese sinnvoll in ihren FĂ€chern einzusetzen. Dabei legt sie Wert darauf, dass die Lernziele an die alltĂ€gliche Nutzung von KI angepasst werden. Die Studierenden sollen erkennen, dass KI kein isoliertes PhĂ€nomen ist, sondern ein Werkzeug, das kritisch geprĂŒft, gezielt eingesetzt und methodisch reflektiert werden muss. DarĂŒber hinaus möchte sie eine reflektierte Handlungskompetenz fördern, die Studierende in die Lage versetzt, auch gesellschaftliche und wissenschaftsbezogene Aspekte der KI-Nutzung einzuschĂ€tzen.
Konzepte, Umsetzung, Methoden
KI-Tools werden bereits in der Lehrveranstaltungsplanung genutzt, indem bestimmte Aufgaben an die KI abgegeben und die Ergebnisse geprĂŒft werden. In der Lehre selbst werden auf praktische Ăbungen gesetzt: Die Studierenden erstellen wissenschaftskommunikative BeitrĂ€ge, die sie anschlieĂend gemeinsam reflektieren. Es geht nicht darum, möglichst viele verschiedene Programme kennenzulernen, sondern zu verstehen, wie diese Programme funktionieren und wie man mit ihnen kommuniziert, um sinnvolle Ergebnisse zu erhalten. Dabei wird viel mit unterschiedlichen Prompting-Strategien experimentiert, um die QualitĂ€t der Resultate zu verbessern. Ein zentraler Bestandteil des didaktischen Konzepts ist die kritische ĂberprĂŒfung der KI-Ergebnisse: Die Studierenden sollen lernen zu beurteilen, wann ein Resultat nachvollziehbar ist und wo es noch menschlicher EinschĂ€tzung bedarf. Dies machen sie unter anderem auch in Peer-Gruppen, aber auch im Austausch mit der Dozentin.
Erfahrungen
Das Thema KI ist kein einziger Punkt, sondern ein eher als vielfĂ€ltiges Feld mit unterschiedlichen Anwendungsbereichen, bei dem sowohl Dozierende als auch Studierende fĂŒr ihre eigenen Interessen und Schwerpunkte selbst testen und sich informieren sollen. Neue Tools bieten viele Möglichkeiten, ihren Einsatz zu testen und auszuprobieren, was sich als sinnvoll in der Lehre eignet und was nicht. Dies kann auch mit den Studierenden passieren. Allerdings sollten diese auch selbst bestimmen können, in welchen Bereichen sie KI einsetzen wollen, und wo nicht. Zentral in der Anwendung ist:
- Studierende sollen sich ein minimales Grundlagenwissen aneignen, zum Beispiel ĂŒber den KI-Campus, bevor sie praktisch mit Tools arbeiten; diese Ergebnisse können durch Peer-Feedback oder durch die Lehrperson ĂŒberprĂŒft werden.
- Das unvermeidliche Frusterleben bei der Nutzung von KI soll Teil des Lernprozesses sein, denn durch das Ausprobieren verstehen Studierende die Funktionsweise und Grenzen besser.
- Lehrende sollten transparent mit den Studierenden zusammenarbeiten und betonen, dass Lehrende und Lernende gemeinsam mit und ĂŒber KI lernen.
Erfolgskriterien
Da das Thema KI lĂ€sst nicht aus der Lehre ausklammern lĂ€sst, sollten Lehrende daher ein echtes Interesse an den technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zeigen und dieses Interesse an die Studierenden weitergeben. Hier ist es wichtig, als Lehrperson proaktiv zu bleiben und KI nicht als Hindernis, sondern als didaktische Chance zu begreifen. Da KI die Hochschullehre auch zunehmend beeinflusst, mĂŒssen auch die Studierenden, die sich zukĂŒnftig an UniversitĂ€ten einschrieben werden, auf diese neue Form der Lehre vorbereitet werden. Zentral ist dabei:
- KI ist besonders im Bereich der Textarbeit bereits gut einsetzbar, wÀhrend Anwendungen im Bereich der Bildgenerierung noch Entwicklungsbedarf zeigen.
- Entscheidend ist, KI als Werkzeug zu verstehen, das nur in Kombination mit kritischer Reflexion und menschlichem Urteilsvermögen wirksam wird.
- In Zukunft sollten Lehrende verstÀrkt darauf achten, wie neue Studierendengenerationen mit anderen Erwartungen und Vorerfahrungen im Umgang mit KI an die Hochschule kommen.
KI-Praxisbeispiele aus der FAU
Reflexion und Praxis: KI-Integration in der Wissenschaftskommunikation
KI trifft Campus â Chancen, Herausforderungen und Visionen fĂŒr die Lehre von morgen. Unter diesem Motto stand die Woche der Lehre 2024 an der FAU, mit einem abwechslungsreichen Programm aus VortrĂ€gen, Workshops, interaktiven Sessions und inspirierenden Praxisbeispielen zum Thema KĂŒnstliche Itelligenz in der Hochschullehre. In der Session âKI-Praxisbeispieleâ gaben Lehrende der FAU am 25. Oktober 2024 spannende Praxiseinblicke in Lehrkonzepte, Lessons Learned, Projekte und Ideen rund um das Thema KI.

